Randthemen - oder doch wichtige Themen? Ein Kommentar von Gemeindevorständin Christa Tatár.

Gemeindevorständin Christa Tatár

Die Themen, die im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft, Öffentlicher Verkehr, KLAR-Region behandelt werden, sind nicht jene mit der größten Öffentlichkeitswirksamkeit. Es werden dort keine Entscheidungen über Millionen getroffen, weder Sportler­ehrungen noch Bauprojekte diskutiert. Aber es sind Themen, die uns alle betreffen und letztlich unseren Alltag bestimmen. Die Abfallentsorgung, Angebote des öffentlichen Verkehrs, der Erhalt der (Kultur-)Landschaft und der Schutz unserer Umwelt, Strategien, um dem Klimawandel zu begegnen: all diese Themen beeinflussen maßgeblich die Lebensqualität in unserem Ort.

Meine Vision ist ein Ort, in dem es sich gut leben lässt, wo sich Menschen auf der Straße oder im öffentlichen Raum bewegen und sich dort wohl und sicher fühlen. Ein gepflegter und sauberer Ort, wo spürbar ist, dass sich jemand kümmert. Ein Ort, in dem Mobilität allen zur Verfügung steht – auch jenen, für die ein eigenes Auto nicht in Frage kommt. Ein Ort mit Platz für Natur und ökologische Vielfalt. Weil ich glaube, dass wir Natur und Menschen um uns brauchen, nicht nur Asphalt, Beton und Blech. Und so bietet der Umweltausschuss die Chance, an Themen zu arbeiten, die manchen auf den ersten Blick vielleicht nicht wichtig erscheinen.

Ebensee hatte in früheren Jahren laut Verkehrszählungen immer einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Fahrradverkehr. Das Tempo war langsamer, die Brückensteher gehörten zum Ortsbild, ebenso wie Kinder, die in Rudeln bedenkenlos zur Schule oder wieder nach Hause gingen. Weniger Autoverkehr hat das ermöglicht.

Dass für die Sanierung von Straßen Tausende Euro ausgegeben werden, ist für viele politisch Verantwortliche selbstverständlich. Warum wird nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit Geld ausgegeben, um Randsteine bei Zebrastreifen abzusenken, an Bushaltestellen Unterstände oder an den Bahnhöfen vernünftige Fahrradabstellanlagen zu errichten?

Bäume und Bänke, Schatten und Rastmöglichkeiten, sowie Orte für Begegnung und Kommunikation – warum muss man überhaupt noch diskutieren, ob das notwendig ist?

Natürlich sind die Meinungen und Bedürfnisse unterschiedlich. Aber dass die Strategien – falls es solche jemals gab – der letzten Jahrzehnte Ebensee nicht zum Positiven verändert haben, ist offensichtlich. Im Umweltausschuss ist jedenfalls Platz für Themen, welche die Chance haben, im Kleinen positive Veränderungen zu bringen.

 

Christa Tatár

Christa Tatár

Gemeindevorständin
Obfrau Umweltausschuss
Obmannstellvertreterin Bauausschuss