Wohin geht die Reise mit dem Industriegebiet Steinkogl. Eine Erweiterung ist sinnvoll, muss aber Mensch und Natur möglichst schonen.

Schotterabbau im Industriegebiet Steinkogl (Foto: Büfe)

Der Schotterabbau in Steinkogl ist an Rekultivierungsvorgaben geknüpft. Da eine Erweiterung des Industrie­gebiets in diesem Bereich angedacht ist, wurde die Verpflichtung, die Abbauflächen aufzuschütten und zu begrünen, aufgeschoben, um zu vermeiden, dass zuerst rekultiviert wird und dann eventuell alles wieder abgetragen werden muss.

Einem Antrag auf Umwidmung der zurzeit als Trenngrün gewidmeten Schotterabbaufläche in Industriegebiet im Gemeinderat im Jahr 2021 begegneten wir mit Skepsis, da aus unserer Sicht viele Fragen offen waren, allen voran die zu befürchtende zunehmende Verkehrsbelastung. Der Antrag wurde damals vertagt, heute aber sind diese Fragen noch immer offen.

Standorte für Betriebsansiedlung zu entwickeln, die – so wie in Steinkogl – bereits infrastrukturell erschlossen sind, ist sinnvoll. Aber muss dort unbedingt Industrie angesiedelt werden? Die Bahn ist als Transportmittel zurzeit offensichtlich nicht attraktiv oder leistungsfähig genug und der LKW-Verkehr auf der B145 hat bereits jetzt ein Ausmaß erreicht, das insbesondere für die An­rainerschaft an der Grenze des Erträglichen ist. Flächenintensive und viel Verkehr produzierende Betriebe, die kaum Arbeitsplätze bieten, würden die Situation noch verschärfen.

Hingegen würde eine Erweiterung des Industriegebiets um einen Gewerbe- und Technologiepark, mit innovativen, zukunftsfähigen Unternehmen (Technologie, Forschung, Dienstleistung), mit wenig Verkehr und Emissionen, Ebensee dringend benötigte und qualifizierte ­Arbeitsplätze bescheren.

Für eine nachhaltige Entwicklung des Areals ist ein vernünftiges Gesamtkonzept nötig, das z.B. eine Zonierung unterschiedlicher Betriebstypen vorgibt oder eine flächensparende Verkehrserschließung für ein sicheres und faires Miteinander von Auto-, Rad- und Fußverkehr entwirft. Eine ansprechende Grünraumgestaltung (Grünzonen und -züge im Sinne eines Biotopverbunds) würde zu einer höheren Aufenthaltsqualität für Beschäftigte beitragen, ökologischen Mehrwert schaffen, aber auch zu einer besseren Einbindung des Areals in den umgebenden Landschaftsraum führen. Zu einer Ressourcen schonenden Entwicklung zählen auch gemeinschaftlich genutzte Park­plätze, begrünte Dächer und Fassaden, ein Fußweg zur Haltestelle Steinkogl und eine gute Erschließung für den Radverkehr.

Wir bekennen uns zu mehr Wirtschaftsleistung am Standort Steinkogl mit Maß und Ziel. Und vor allem unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitszielen und der Gegebenheiten vor Ort.

 

Christa Tatár

Christa Tatár

Gemeindevorständin
Obfrau Umweltausschuss
Obmannstellvertreterin Bauausschuss