Warum engagiert man sich politisch und wird Teil einer Verwaltungsbehörde - was der Gemeinderat formell ja ist? Eine oft gestellte Frage, die man nicht pauschal beantworten kann. Auf uns als Gruppe bezogen, ist die Antwort aber recht eindeutig - es ist der Wille zum Gestalten.

Gestalten statt nur verwalten (Symbolbild)

Neben anderen Gründen ist für uns – und wahrscheinlich auch für viele andere – der Wille zum Gestalten maßgeblicher Antrieb. Der Wille, etwas zu verändern, etwas zu bewirken, etwas zu verbessern. In diesem Selbstverständnis ist wenig Platz für Argumente wie „das wurde immer schon so gemacht“ oder „das ist aber mit Aufwand verbunden“. Dieser Gestaltungswille führt zu einer aktiven und starken öffentlichen Hand, die auch selbstbewusst auftreten darf.

Im Bereich der Finanzen, Orts- und Raum­planung ist die Gemeinde relativ eigenständig. Natürlich gibt es äußere Umstände und Rahmenbedingungen, innerhalb derer besteht jedoch ein entsprechender Gestaltungsspielraum.

Klar ist, dass der Wille zum Gestalten auch entsprechende Vorarbeiten erzwingt. Es braucht Grundlagen, um darauf aufbauend Ziele definieren zu können. Dem folgen Überlegungen, wie diese Ziele erreicht werden können. Somit erlangt man Orientierung und hat Anhaltspunkte für die laufenden Entscheidungen. Dies kann auch helfen, einmal nein zu sagen, wenn ein Anliegen mit den Zielen im Widerspruch steht.

Mit der ersten Finanzklausur – einer langjährigen Forderung der Bürgerliste – sind wir zuversichtlich, einen ersten Schritt in Richtung Erarbeitung der Grundlagen, um gestalten zu können, gegangen zu sein. Der Weg, um auf Basis eines Gesamtüberblicks die Gemeindefinanzen aktiv managen zu können, ist jedoch noch ein weiter. Wir hoffen sehr, dass dieser Weg von allen weiter beschritten wird, mag er auch mühsam sein. Er ist jedoch Grundvoraussetzung, um gestalterisch wirken zu können.

Ähnliches wäre wahrscheinlich auch zum Thema Orts- und Raumplanung sinnvoll. Auch hier wäre wohl zunächst eine entsprechende Grundlagenarbeit notwendig, um auf Basis eines Gesamtüberblicks Ziele definieren zu können und die täglichen Entscheidungen – wie etwa Umwidmungsanträge oder Änderungen von Bebauungsplänen – danach ausrichten zu können.

Der Wille zur Gestaltung bringt Verantwortung und viel Arbeit mit sich. Wir wollen diese Verantwortung wahrnehmen und die Arbeit gerne angehen.

 

Matthäus Schmied

Dr. Matthäus Schmied

sieht die politische Arbeit in der Gemeinde als Auftrag zur Gestaltung. Dafür braucht es manchmal Mut und den Willen zur Schaffung von Grundvoraussetzungen.